Seit mehreren Jahren ist der schlechte Zustand des Bahnhofs Hörde Thema in der Öffentlichkeit. Die SPD-Landtagsabgeordnete Anja Butschkau besuchte nun in Begleitung des SPD-Ratsvertreters Bernhard Klösel, dem Vorsitzenden der SPD-Fraktion in der Bezirksvertretung Hörde Werner Sauerländer und dem Vorsitzenden des SPD-Ortsvereins Hörde-Nord Ralf Neuhaus den Bahnhof. Die vier Politiker waren sich einig, dass der Zustand der Station nicht zufriedenstellend ist.
Anja Butschkau erklärte, dass sie bereits Anfang des Jahres den Kontakt zur Deutschen Bahn gesucht hatte, um für die Instandsetzung des Fußgängertunnels zu werben. Ihr Vorgänger Guntram Schneider hatte sich zudem bereits 2014 für eine Lösung eingesetzt. Damals erklärte die Bahn, dass die beiden Gleiströge undicht seien und dadurch bis heute Regenwasser in den Fußgängertunnel eindringt. Da man die undichten Stellen nicht abdichten konnte, plante man eine neue Innenverkleidung für den Fußgängertunnel, hinter der der Wasserschaden verschwinden und eindringendes Regenwasser abfließen sollte. Wie Butschkau von der Deutschen Bahn erfuhr, wurde diese Idee aus technischen Gründen wieder verworfen. Eine Lösung sei nicht in Sicht, was die Landtagsabgeordnete für sehr unbefriedigend hält.
Ein weiteres Problem sieht Butschkau bei der Entfernung von Graffitis. Das Land Nordrhein-Westfalen beteiligte sich seit 2009 zu 50 Prozent an der Graffitioffensive NRW. Graffitis an Bahnhöfen sollten so innerhalb von 72 Stunden entfernt werden. Anfang des Jahres strich die Landesregierung ihre finanzielle Beteiligung in Höhe von zuletzt 455.000 Euro. Seitdem könne die Deutsche Bahn die kurzfristige Entfernung von Graffitis nicht mehr garantieren. Daher fordert die Landtagsabgeordnete, dass das Land sich wieder an der Graffitioffensive beteiligt, denn bei dem Problem handele es sich um ein gesamtgesellschaftliches Problem.
Die lokalen SPD-Vertreter forderten mehr Kontrolle durch die Deutsche Bahn, die Polizei und das Ordnungsamt, um zu verhindern, dass sich der Bahnhof zu einem Angstraum entwickle. Helfen könne auch die Installation von Überwachungskameras, um Vandalismus vorzubeugen. Der Gebäudeeigentümer habe zudem noch nicht das zugesicherte Tor zum Parkhaus eingebaut. Dieses soll verhindern, dass sich nach Geschäftsschluss Menschen dort aufhalten.
Auf dem Weg sei dagegen das Projekt „Rampe 2“, das bald an den Start gehen werde. Durch aufsuchende Jugendarbeit (Streetwork) wolle die Stadt Dortmund Jugendliche ansprechen und ihnen Beschäftigungs- und Aufenthaltsmöglichkeiten abseits des Bahnhofes aufzeigen.
Der Bahnhof Hörde wurde zwischen 2009 und 2012 im Rahmen der Modernisierungsoffensive II von Bund, Land und Deutscher Bahn umfangreich saniert. Rund 6,22 Millionen Euro kostete der barrierefreie Umbau, der u.a. eine Erhöhung der Bahnsteige, den Einbau von drei Aufzügen und ein Leitsystem für Menschen mit Sehbehinderung umfasste.