Bienenhotels für Marten

Am Freitag war ich aus einem ganz besonderen Grund in Dortmund-Marten unterwegs: dem Einsatz für Bienen und Insekten.

Denn die Anzahl der Insekten geht stark zurück. Die Masse an Fluginsekten hat sich seit 1990 um rund 80% reduziert. Ursachen sind zum einen der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln, zum anderen der Rückgang natürlicher Lebensräume für die Tiere.

Zunächst besuchte ich den sympathischen Hobbyimker Waldemar Teichrib, der mir seine acht Bienenvölker zeigte und mich über den wichtigen Nutzen dieser kleinen, aber wertvollen Tiere aufklärte. Landwirtschaft und Obstbau sind auf die Bestäubung durch Insekten wie Bienen, Fliegen und Schmetterlinge angewiesen. So würden ihm zufolge vier Jahre nach einem Aussterben der Bienen auch die Menschen aussterben.

Ich durfte seine Bienen aus nächster Nähe betrachten, mich von dem Gewicht der Bienenwaben überraschen und auch über Krankheiten und Gefahren für Bienen aufklären lassen.

Anschließend fuhr ich zum Gartenverein Crengeldanzgraben. Dort begrüßte mich der Vorsitzende Bernhard Engel und freute sich über meinen Besuch. Bei schönstem Wetter hatte ich dort tolle Gespräche mit den Kleingärtner*innen und konnte ihnen meine insektenfreundlichen Wildblumensamen und Bauanleitungen für Insektenhotels überreichen.

Eine intakte und lebenswerte Umwelt ist für mich unerlässlich für Lebensqualität. Aus diesem Grund wollen wir als SPD-Abgeordnete im Landtag von NRW die Insektenvielfalt erhalten und machen uns in diesen Tagen auf den Weg, dafür zu werben und die Menschen zu sensibilisieren.

Die Kleingartenanlage Crengeldanzgraben ist sehr gemütlich und hat tolle Kleingärtner*innen. Das ist wirklich ein Stück Paradies in Dortmund. Viele der Anwohner*innen besitzen schon ein oder mehrere Insektenhotels. Im Vereinsheim konnte ich dann noch ein wenig mit der tollen Gemeinschaft von Gärtnerinnen und Gärtnern bei Bier und Wasser reden und die Gemütlichkeit der Anlage genießen. Ein wirklich gelungener Tag.

Hintergrund:

Das Insektensterben hat gravierende Folgen: Vielen Vögeln wird die Nahrungsgrundlage entzogen. Die Zahl der Fledermäuse schwindet. Auf Dauer ist auch die Lebensgrundlage der Menschen bedroht, denn Landwirtschaft und Obstbau sind auf die Bestäubung durch Insekten wie Bienen, Fliegen und Schmetterlinge angewiesen. Das sichtbarste Zeichen für den Rückgang der Insekten ist wohl, dass die Windschutzscheiben im Frühjahr und Sommer nicht mehr so verschmutzt sind wie noch vor ein paar Jahren. Die zahlreichen Insekten und Käfer, die sonst während der Fahrt auf der Windschutzscheibe landeten und dabei große wie kleine Flecken hinterließen, sind weniger geworden.

Die zahlreichen Warnungen aus der Wissenschaft, dass die Anzahl der Insekten dramatisch gesunken und auch die Wildbienen stark gefährdet seien, nimmt die SPD-Fraktion im Landtag von Nordrhein-Westfalen sehr ernst. Dieses Frühjahr führt sie eine Kampagne zum Schutz von Bienen und Insekten durch. Für den Einsatz für Insektenvielfalt hat die SPD-Fraktion schon Ende November 2017 einen Antrag in den Düsseldorfer Landtag eingebracht. Die SPD-Fraktion fordert darin den Einsatz von weniger Pflanzenschutzmitteln, weitere Forschung zu den Ursachen des Bienen- und Insektensterbens, Ausbau der ökologischen Landwirtschaft und eine Senkung des Flächenverbrauchs.

Material:

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