Schon Willy Brandt wusste, dass eine saubere Umwelt sehr viel mit sozialer Gerechtigkeit zu tun hat. Wer wenig Geld hat, wohnt eher in dicht bebauten Stadtvierteln, wo an heißen Sommertagen der Klimawandel noch stärker zu spüren ist, und seltener im Einfamilienhaus im Grünen. Daher ist uns Sozialdemokrat*innen auch der Kleingarten so wichtig.
Umwelt-, Klima- und Naturschutz müssen uns Sozialdemokrat*innen viel stärker interessieren, als sie es in den letzten Jahren getan haben. Wir sind es, die den Spagat schaffen, zwischen dem Bewahren der Natur auf der einen Seite und auf der anderen Seite dem Ermöglichen weiterer Entwicklung, z.B. der Ausweisung neuer Wohnbauflächen oder dem Erhalt industrieller Arbeitsplätze. Wir sind es, die die Energiewende so gestalten, dass erneuerbare Energien auch für Menschen mit kleinem Geldbeutel erschwinglich werden. Und wir sind diejenigen, die sich dafür einsetzen, dass die Umweltbelastungen gerade in benachteiligten Stadtviertel reduziert werden.
Es sind große Herausforderungen, die wir in den nächsten Jahren schultern müssen. Und ich zweifle, dass die Grünen hier Lösungen präsentieren werden, die zum Wohle aller Menschen in NRW sind, sondern lediglich das gute Gewissen der Besserverdienenden beruhigt.
Seit dieser Legislaturperiode bin ich Mitglied im Ausschuss für Umwelt, Natur- und Verbraucherschutz, Landwirtschaft, Forsten und ländliche Räume. Dort habe ich die Schwerpunkte Umwelt und Gesundheit, Naturschutz und Kleingärten übernommen. Hier heißt es für mich nun, in den nächsten Monaten Kontakte zu den Naturschutz- und Kleingartenverbänden zu knüpfen und mich in den neuen Themenbereich inhaltlich einzuarbeiten. Einen ersten Vorgeschmack bekam ich vor einer Woche beim Naturschutztag des NABU NRW in Köln. Eine sehr spannende und interessante Veranstaltung, die mir aufgezeigt hat, mit wieviel Engagement Tausende Ehrenamtliche in NRW unterwegs sind, um Biotope zu schützen und zu pflegen, Lebensräume für Tiere und Pflanzen zu schaffen und Wissen zu vermitteln.
In den Kleingärten – zumindest in denen in meinem Wahlkreis – war ich ja bereits in der letzten Legislaturperiode und im Wahlkampf oft unterwegs, zuletzt wieder bei der Anlagenfahrt des Dortmunder Stadtverbands. Wie so viele andere Vereine auch, machen sich die Kleingärtner*innen darüber Sorgen, wie sie die steigenden Energiekosten stemmen sollen. Wir werden uns deshalb auf Landesebene dafür einsetzen, dass die Kleingartenvereine nicht im Stich gelassen werden und bei der Bewältigung der Energiekrise unterstützt werden.
In Sachen Umweltschutz wollen wir in den nächsten Monaten eine Position entwickeln, wie wir die weitere Versiegelung von Freiflächen drosseln, ohne dabei den Bau neuer Wohnungen und von Anlagen zur Erzeugung erneuerbarer Energien zu verhindern. Eine saubere Umwelt und intakte Natur ist für alle da!
Wir werden außerdem das Thema Biodiversität – Stichwort: Insektensterben – nochmal auf die politische Agenda holen, denn hierzu sagt der Koalitionsvertrag von Schwarz-Grün nichts Konkretes aus. Wir wollen wissen, wie die Landesregierung das weitere Artensterben in NRW stoppen will und was vom Engagement der Grünen in der Volksinitiative Artenvielfalt NRW übrig geblieben ist.