06.08.1945, 08.15 Uhr, Hiroshima, Japan: Der US-Bomber Enola Gay wirft die erste in einem Krieg eingesetzte Atombombe mit Namen Little Boy über der japanischen Stadt Hiroshima ab. 140.000 Menschen starben, mehr als die Hälfte sofort. 3 Tage später wurde eine zweite Atombombe über Nagasaki abgeworfen. Kurz darauf war der Zweite Weltkrieg auch im Pazifik beendet.
Lange her, kann man sagen. Aber das Vermächtnis bleibt: Wir benötigen eine atomwaffenfreie Welt! Eine Welt ohne Krieg! Die Erinnerung an den 06.08.1945 mag mit der Zeit verblassen, doch die enormen Opfer dieser Waffe mahnen uns. Und sie müssen uns jedes Jahr wieder wachrütteln. Zu sehr hat die Menschheit die Wirkung und das Leid, das diese Waffen hervorrufen, vergessen. Die Welt droht zu einem ungezügelten Nuklearwettbewerb zurückzufallen. Erst im letzten Jahr wurde der INF-Abrüstungsvertrag zwischen Russland und den USA von beiden Seiten für beendet erklärt. Zwar sind die Atomwaffen seit Mitte der 1980er Jahre weniger geworden, aber durch das Ende des INF-Vertrags, können Russland und die USA neue Varianten der Atombombe entwickeln. Varianten wie kleine Atombomben, die die Hemmschwelle für einen möglichen Einsatz sinken lassen. Das ist eine Gefahr für uns alle!
Bei der Gedenkzeremonie in Hiroshima, rief Bürgermeister Kazumi Matsui die Welt dazu auf, sich gegen jegliche Bedrohungen für die Menschheit zusammenzuschließen und egozentrische Nationalismen abzulehnen. Wahre Worte, die ich nur unterstreichen kann. In Folge des Kalten Krieges wurde ein Netz aus Rüstungskontrolle, Transparenz und vertrauensbildenden Instrumenten geschaffen. Doch dieses Netz franst immer mehr aus. Atommächte modernisieren ihre Arsenale und entwickeln neue und gefährliche Waffen- und Trägersysteme. Es wird gefährlicher auf der Welt.
Unser Ziel bleibt es, die Welt sicherer zu machen. Der einzige Weg dorthin, ist die weltweite Abschaffung der Atomwaffen. Deshalb habe ich heute gemeinsam mit OB-Kandidat Thomas Westphal, Bundestagsabgeordnete Sabine Poschmann, meinem AWO- und Pro Dortmund-Kollegen Georg Deventer und Bürgermeisterin Birgit Jörder für eine atomwaffenfreie Welt demonstriert.