„Die Wahrheit ist dem Menschen zumutbar“ sagte einmal die Schriftstellerin Ingeborg Bachmann. Deshalb sind Erinnerungsorte, die an die Gräueltaten, die in der Zeit von 1933-1945 geschahen, so wichtig.
Einer dieser Orte ist die Alte Polizeiwache in Hörde, in der sich während des NS-Terrorregimes eine Gestapowache befand. Hier wurden Menschen unter widrigen Bedingungen inhaftiert, gefoltert und geschlagen. Ihre Schreie waren in der ganzen Nachbarschaft zu hören. Doch jeder schwieg. Von hier und der Steinwache aus wurden um den Karfreitag 1945 rund 300 Menschen mit Stacheldraht gefesselt, in den Rombergpark und die Bittermark getrieben und dort kaltblütig ermordet.
Seit den 1980er Jahren erinnert eine Gedenktafel, die auf Veranlassung des SPD-Ortsvereins Hörde-Süd an dem Gebäude angebracht wurde, an die Nazi-Verbrechen, die hier geschahen. Als die Polizei auszog und das Gebäude verkauft wurde, hatte ich mich damals zu Beginn meiner Tätigkeit als Landtagsabgeordnete für den Erhalt dieser Tafel eingesetzt.
Zu diesem Zeitpunkt verhandelte das Land NRW gerade mit einem Investor. Meine Intervention war erfolgreich: Der Erhalt der Gedenktafel wurde vertraglich abgesichert und die Gedenktafel vor wenigen Tagen nach dem Umbau des Gebäudes wieder angebracht.
Es freut mich, dass sowohl die Eigentümergenossenschaft Ko-Operativ als auch das Mehrgenerationen-Wohnprojekt „wiraufmrevier“ die Bedeutung des genauso sehen, wie ich. Und mit uns viele Hörderinnen und Hörder, die sich seit
vielen Jahrzehnten für das Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus einsetzen.