Jede dritte Frau in Deutschland erlebt in ihrem Leben Gewalt. Oft bekommen wir es nicht mit, denn es bleibt nicht selten ein Tabuthema, gerade dann, wenn derjenige, der schlägt, der eigene Ehepartner ist.
Dir ist so etwas passiert? Dann musst Du das nicht allein überstehen. Es gibt Anlaufstellen wie das Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen, die Dir in diesem Fall helfen! Brich das Schweigen! Wir stehen solidarisch hinter Dir! Der erste Schritt: Wähle 08000 116 016.
Gewalt gegen Frauen hat viele Gesichter. Ob Gewalt in Ehe und Partnerschaft, sexuelle Übergriffe und Vergewaltigung sowie Stalking, Menschenhandel und Gewalt im Rahmen von Prostitution oder Genitalverstümmelung – qualifizierte Beraterinnen stehen hilfesuchenden Frauen zu allen Formen der Gewalt vertraulich zur Seite.
Sie beginnt mit der alltäglichen Anmache, mit frauenfeindlicher Sprache, Witzen und Beschimpfungen. Auch wo Frauen in ihrer persönlichen Freiheit eingeschränkt werden, wenn sie bestimmte Orte, Wege oder Situationen meiden müssen, um Belästigungen oder Bedrohungen zu entgehen, handelt es sich um eine Form von Gewalt. Direkte Erscheinungsformen von Gewalt gegen Frauen sind beispielsweise sexuelle Belästigung, Demütigung, Beleidigung, Prügel, Bedrohung, soziale Kontrolle, sexuelle Nötigung, Stalking oder Vergewaltigung.
Dortmunder SPD-Abgeordnete unterstützen Aktion #schweigenbrechen
Frauen, die Opfer von Gewalt wurden, dürfen nicht im Stich gelassen werden. Mit meinen Dortmunder Abgeordnetenkolleg*innen Volkan Baran und Nadja Lüders beteilige ich mich an der Kampagne #SchweigenBrechen des Hilfetelefons Gewalt gegen Frauen. Die gesamte SPD-Landtagsfraktion steht hinter den Betroffenen.
Dabei belassen wir es nicht bei Worten, sondern fordern Taten ein. Zur Stärkung der Frauenhäuser, die sich um Frauen in dieser Not kümmern und sie an einem sicheren Ort unterbringen, beantragen wir daher in der aktuellen Haushaltsdebatte im Landtag eine Erhöhung der Fördermittel um 8,4 Millionen Euro.
Das Thema Gewalt gegen Frauen beschäftigt mich seit vielen Jahren, zunächst als Sozialarbeiterin, nun als Politikerin. Nach meinem Eintritt in den Landtag und der Wahl zur frauenpolitischen Sprecherin der SPD-Fraktion haben wir die Unterfinanzierung der Frauenhäuser immer wieder zum Thema gemacht. Wir brauchen deutlich mehr Frauenhausplätze. Nach den Empfehlungen der Istanbul-Konvention zur Bekämpfung der Gewalt gegen Frauen, die der Europarat beschlossen und die Bundesrepublik Deutschland mit unterzeichnet hat, fehlen in Nordrhein-Westfalen immer noch ca. 1.200 Frauenhausplätze. Die ca. 50 Plätze, die die Landesregierung bis 2022 schaffen will, werden nicht ausreichen, um die hohe Nachfrage nach einem Schutzplatz decken zu können. Rund jede zweite Hilfe suchende Frau muss von den Frauenhäusern mangels Platz abgewiesen werden. Für die betroffenen Frauen ist das fatal.