Wusstet Ihr, dass 152 Millionen Mädchen und Jungen weltweit arbeiten müssen, um ihre und die Existenz ihrer Familien mit zu sichern? Das ist fast jedes zehnte Kind. Am heutigen Welttag gegen Kinderarbeit ist es wichtig, auf diese Ungerechtigkeit aufmerksam zu machen. Denn in der Regel haben diese Kinder keine Möglichkeit, zur Schule zu gehen und damit auch kaum Chancen auf eine bessere Zukunft.
Es scheint weit weg, irgendwo in Afrika, Asien oder Lateinamerika. Aber dürfen uns die Kinder deshalb weniger interessieren oder gar egal sein? Nein, natürlich nicht. Auch durch unsere globalen Handelsketten sind wir stärker als früher an diesen Ausbeutungsstrukturen beteiligt, wenn zum Beispiel ein 12-jähriges Kind in Bangladesch ein T-Shirt näht, das dann später in unseren Geschäften hängt. Bewusste Entscheidungen für nachhaltige und transparent wie fair gehandelte Produkte können schon helfen.
Die Vereinten Nationen wollen die Kinderarbeit bis 2025 vollständig abschaffen. Auch wenn die Zahlen rückläufig sind, wird dieses Ziel nur schwer zu erreichen sein. Gerade in den Ländern Afrikas südlich der Sahara, in denen es nur eine schleppende wirtschaftliche Entwicklung gibt, steigen die Zahlen wieder an. Auch in Kriegs- und Krisenregionen wie Syrien leisten Kinder einen Beitrag zum Überleben von Familien. Krieg und Gewalt zerstören hier Chancen, Möglichkeiten und Seelen von Kindern.
Kinderarbeit tritt vor allem in Staaten und Familien auf, die stark von politischen Konflikten und Armut bedroht sind. Da, wo schon die Eltern keine Bildung, keine Möglichkeiten und damit keine Chancen hatten. Es wird Zeit, diese Entwicklung zu beenden! Krieg und Gewalt waren noch nie eine Lösung und führen sogar zu den widerwärtigsten Formen der Kinderarbeit: Kindersoldaten, Kinderprostitution, Sklaverei. Daher bleibt es wichtig, Konflikte diplomatisch zu lösen und die Entwicklungszusammenarbeit zu stärken.
Kinderarbeit wird definiert als Arbeit, für die Kinder zu jung oder die gefährlich oder ausbeuterisch sind, die die körperliche oder seelische Entwicklung schädigen oder die Kinder vom Schulbesuch abhalten. Sie beraubt Kinder ihrer Kindheit, Zukunft und ihrem Recht auf Bildung und Entwicklung. Sie verstößt gegen die weltweit gültigen Kinderrechte. Deshalb sollte uns das Thema auch in Deutschland interessieren, auch wenn wir denken, dass das alles so weit weg von uns ist.