Das Hansa Theater in Dortmund-Hörde wurde zu einem Ort der Erinnerung, der Mahnung und der Haltung. Unter dem Titel „Kunst & Kultur gegen das Vergessen“ kamen rund 200 Menschen zusammen, um gemeinsam ein starkes Zeichen für Vielfalt, Toleranz und Demokratie zu setzen. Der Abend war geprägt von bewegenden Momenten, die uns alle dazu aufriefen, Verantwortung zu übernehmen und aktiv gegen die Tendenzen des Rechtsradikalismus in unserer Gesellschaft zu kämpfen.
Ein besonders eindrucksvoller Moment war der bewegende Bericht von Rudi Strothmüller als er erstmals öffentlich über das grausame Schicksal seiner Großmutter Marta Kocieniewska sprach. Ihre Deportation nach Auschwitz und der grausame Tod durch den Lagerarzt Mengele sind ein schmerzhaftes Kapitel der Geschichte, das uns alle zum Nachdenken anregt. Das Bild von Marta Kocieniewska, das Rudi Strothmüller zeigte, ist ein Symbol für den ungebrochenen Mut der Opfer, ihre Würde zu bewahren, auch in den schlimmsten Momenten.
In meiner Eröffnungsrede habe ich als Schirmherrin betont, wie wichtig es ist, gegen die wachsenden rechten Strömungen Stellung zu beziehen. Der Abend erinnerte uns alle daran, dass der Widerstand gegen Antisemitismus, Rassismus und Intoleranz nicht nur eine historische Verpflichtung, sondern eine tägliche Verantwortung ist. Es ist mir wichtig, dass Kunst und Kultur als mächtige Mittel eingesetzt werden können, um diese Verantwortung zu verkörpern und sichtbar zu machen.
Ich freue mich sehr, dass der AWO-Videofilm „Sage Nein!“ so gut aufgenommen wurde. Mit seiner Botschaft gegen den Rechtspopulismus und für eine Gesellschaft der Toleranz hat er den Abend perfekt abgerundet. Dieser Film ist ein Beispiel dafür, wie wir auch heute noch aktiv gegen die Fehler der Vergangenheit ankämpfen können.
Es freut mich ganz besonders, dass wir durch den Verkauf von Kunstwerken und die Spendenaktion insgesamt 2.400 Euro für bedeutende Projekte wie „Backup-Comeback e.V.“, „BODO e.V.“, das „GastHaus e.V.“ und das AWO-Projekt „Tiny-Houses“ sammeln konnten. Diese Initiativen zeigen uns nämlich, wie wichtig es ist, uns gemeinsam für die Menschen einzusetzen, die in unserer Gesellschaft benachteiligt sind.
Dieser Abend war ein unmissverständlicher Appell: Wir müssen alle ein Gesicht zeigen und uns aktiv gegen das Vergessen stellen. Unsere Demokratie ist nicht selbstverständlich, und wir dürfen nicht zulassen, dass die Geschichte sich wiederholt. Wir tragen die Verantwortung, für eine gerechte und offene Gesellschaft zu kämpfen – heute, morgen und immer.
Danke an alle, die diesen Abend mitgestaltet haben, an die Künstler*innen, an die großartigen Initiatoren und an die Gäste, die ihre Herzen und Portemonnaies geöffnet haben. Gemeinsam haben wir ein starkes Zeichen gesetzt, das hoffentlich noch lange nachhallt.