Was wären wir ohne Sprache? Kann ich mir gar nicht vorstellen. Aus gutem Grund lauschen wir unseren Kleinsten gebannt den kleinsten Laut ab, ob nicht schon ein Wort erkennbar sei. Und das erste Wort vergisst man nie.
Ohne Sprache, keine Teilhabe an der Gesellschaft. Deshalb ist die Sprachförderung in jungen Jahren bereits so wichtig. Und aktuell auch dringend, schließlich sind viele ukrainische Kinder nach Deutschland geflohen.
Zum Glück gibt es das Bundesprogramm „Sprach-Kitas“. Das fördert Kitas, deren Kinder häufig Probleme in der Sprachentwicklung haben. In NRW gibt es 1.491 Sprach-Kitas, allein bei uns Dortmund sind es 108, u.a. die AWO-Kita Am Bruchheck in Hörde, die ich vor Kurzem besucht habe.
Doch damit soll jetzt Schluss sein! Bundesfamilienministerin Paus (Grüne) will das Förderprogramm überraschend beenden. Wenn Bedarf sei, können die Länder das Programm ja gerne weiterführen. Ihre grüne Parteifreundin und zuständige NRW-Ministerin für Kinder und Jugend, Josefine Paul, spielt den Ball aber wieder zurück: das müsse der Bund machen. Ein unwürdiges Schauspiel auf Kosten der Erzieher*innen, Eltern und vor allem der auf die Sprachförderung angewiesenen Kinder. Gut 1500 Menschen, die unseren Kindern die Sprache lehren, drohen ihre Arbeit zu verlieren. Das grüne Beamten-Mikado (wer zuerst zuckt, verliert) ist eine Schande. Statt Fingerzeigen muss Verantwortung übernommen werden!
In einem Antrag haben wir nun die Landesregierung aufgefordert, die Sprach-Kitas in Eigenregie weiterzuführen. Doch sowohl die Landesregierung als die schwarz-grüne Regierungskoalition haben sich taub gestellt und den Antrag abgelehnt. NRW-Familienministerin Josefine Paul wettet lieber darauf, dass der Bund doch noch irgendwie einspringen wird und riskiert damit einen Fachkräfte-Aderlass am Jahresende. Kurz: Die Landesregierung opfert die Sprach-Kitas auf dem Altar eines Finanzpokers mit der Bundesregierung. Ein Scherbenhaufen mit Ansage!