Landesregierung sorgt für Skepsis bei Verkehrszahlen und Lärmschutz an der A45

Um das Thema Lärmschutz an der A45 ist es in den letzten Jahren ruhig geworden. Nun sorgt die Beantwortung einer Kleinen Anfrage der Landtagsabgeordneten Anja Butschkau (SPD) zum Ausbau der A45 im Dortmunder Südwesten für Diskussionen.

Butschkau fragte unter anderem nach der Verkehrsentwicklung auf dem Streckenabschnitt und die Lärmsituation an der Autobahn. Und da fallen Butschkau einige Ungereimtheiten auf. Im Jahr 2005 waren auf dem Abschnitt zwischen dem Kreuz Dortmund/Witten (A44) und der Anschlussstelle Eichlinghofen täglich durchschnittlich 71.532 Fahrzeuge unterwegs. Zwischen Kreuz Dortmund West (A40) und der Anschlussstelle Eichlinghofen dagegen nur 56.199 Fahrzeuge. Demnach müssten täglich über 15.000 Fahrzeuge in Eichlinghofen abgefahren sein.

Butschkau: „Klar könnten die Uni und der Technologiepark Auslöser für diese Differenz sein – sprich die Leute dort abfahren, um zur Arbeit oder in den Hörsaal zu kommen. Allerdings ist diese hohe Differenz in den alle fünf Jahre stattfindenden Zählungen an Autobahnen in diesem Ausmaß vor und nach 2005 nicht messbar.“

Fragezeichen hat die Abgeordnete zudem bei der langfristigen Verkehrsentwicklung. Von 2000 bis 2010 soll der Verkehr auf der A45 zwischen A40 und A44 um rund 20 Prozent gesunken sein, um dann 2015 wieder leicht anzusteigen. „Eine derartige Verkehrsentwicklung widerspricht Entwicklung des bundesweiten Fernverkehrs. Ich möchte gerne wissen, was die Gründe dafür sind“, zeigt sich Butschkau skeptisch.

Und dieses Problem führt unweigerlich zu dem nächsten. Die Verkehrszahlen haben nämlich einen Einfluss auf die Umsetzung von Lärmschutzmaßnahmen. „Und hier gibt es seit langem Bedarf“, wie Butschkau aus Gesprächen mit Bürgerinnen und Bürgern aus Oespel, Eichlinghofen, Menglinghausen, Kruckel und Persebeck weiß.

Daher wurde im Rahmen eines Modellprojekts auf dem betroffenen Autobahnabschnitt zwischen 2013 und 2015 untersucht, ob Tempolimits auf Autobahnen eine Auswirkung auf den von Autobahnen verursachten Lärm haben. Das Modellprojekt kam zu dem Ergebnis, dass die Tempolimits keine signifikante Lärmminderung zur Folge hätten.

„Aber: die Untersuchung hat lediglich Lärmspitzen, wie sie zum Beispiel von laut aufdrehenden Motorrädern oder von LKWs verursacht werden, untersucht. Ob ein Tempolimit Auswirkungen auf den Dauerschallpegel, also das Dauerrauschen, das von der Autobahn kommt, hat, das wurde nicht untersucht. Aber gerade diese Dauerbeschallung ist es, was die Anwohnerinnen und Anwohner im Umfeld von Autobahnen besonders belastet“, so Butschkau.

Ein Ausbau des Lärmschutzes an der A45 sei in den Augen der Abgeordneten auf jeden Fall notwendig. So gehen die Prognosen auf dem Abschnitt zwischen den Kreuzen Dortmund/Witten (A44) und Dortmund Süd (B54) von einem Verkehrswachstum um 18,4 Prozent aus. Butschkau: „Das sind über 15.500 Fahrzeuge am Tag mehr. Für die Menschen in Persebeck und Kruckel wird das ohne effektiven Lärmschutz eine große Belastung werden.“ Sie werde sich in Zukunft intensiver mit dem Thema beschäftigen und sich mit der Bürgerinitiative „Gegen Lärm an der A45“ austauschen.

Informationen:

Pressemitteilung Lärmschutz A45, 16.10.2018

Antwort auf Kleine Anfrage zum Ausbau der A45

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