Heute ist der Internationale Tag der Pflege. Mit dem Bundestagsabgeordneten Marco Bülow habe ich heute das Minna-Sattler-Seniorenzentrum der AWO in Brünninghausen besucht. Es ist eine schöne Anlage, die gar nicht so sehr diesen Heimcharakter hat, sondern eher wie eine Wohnsiedlung wirkt und sich harmonisch ins Quartier einfügt.
Eingeladen hatte uns Zentrumsleiter Hans van Dormalen. Bei einem Pflegefrühstück hatten wir Gelegenheit uns mit Pflegekräften über das Thema Pflege auszutauschen. Das Pflegestärkungsgesetz hat zwar wesentliche Vorteile für die ambulante Pflege und pflegende Angehörige gebracht – eine wichtige Verbesserung, für die stationäre Pflege hat sich allerdings kaum etwas verbessert. Die Arbeitsbelastung und der Stress sind weiterhin sehr groß. Für den einzelnen Menschen, der zu betreuen ist, bleibt kaum Zeit.
Wir müssen Pflegekräfte – auch die in der Krankenpflege – viel mehr wertschätzen. Sie leisten wichtige und gute Arbeit, werden dafür im Verhältnis zu anderen Berufsgruppen jedoch noch schlecht bezahlt. Noch viel wichtiger ist es, sie in ihrer Arbeit zu entlasten. Mehr Pflegekräfte brauchen wir. Die aktuelle Situation führt zu Stress, Überarbeitung und die daraus folgenden gesundheitlichen Folgen. In vielen Fällen muss das Privatleben leiden, weil man z.B. nach Feierabend zu erschöpft ist, um Freizeitaktivitäten nachzugehen oder weil man aufgrund des Schichtdienst Probleme hat, die Kinderbetreuung zu koordinieren. Gerade beim letzten Punkt müssen wir noch eine Schüppe drauf legen.
Ein weiterer wichtiger Punkt, der diskutiert wurde, war die palliative Versorgung. Menschen wollen nicht im Krankenhaus sterben, sondern in ihrer vertrauten Umgebung. Die Realität sieht aber anders aus. Aber gerade in den Seniorenpflegeheimen haben wir eine Infrastruktur, die eine palliative Versorgung älterer Menschen ermgöglichen kann. Hier müssen wir die Zusammenarbeit der Pflegeheime mit Palliativärzten ausweiten. Das palliative Netzwerk Dortmund ist ein tolles Kooperationsprojekt, das ausgebaut werden sollte.
Marco Bülow und ich werden die angesprochenen Themen in unsere politische Arbeit einfließen lassen. Wir bleiben an dem Thema dran!