Pressemitteilung: Schülerinnen und Schüler des CJD-Berufskollegs Dortmund gingen mit der Landtagsabgeordneten Anja Butschkau auf Spurensuche durch Hombruch, um den im Holocaust ermordeten Jüdinnen, Juden und Widerstandskämpfern zu gedenken. Sie reinigten ihre Stolpersteine und legten Blumen nieder, um Passanten an das Schicksal dieser Hombrucher Mitbürger aufmerksam zu machen.
Klaus Lenser, der sich im Arbeitskreis Hörder Pogromgedenken engagiert, berichtete den Schülerinnen und Schülern sehr eindrucksvoll von den Verbrechen der Nationalsozialisten und über die Verfolgung, Deportierung und Ermordung von Millionen Jüdinnen und Juden, Zwangsarbeitern und Widerstandskämpfern während des Holocausts.
Die Stolpersteine des Künstlers Gunter Demnig erinnern an das Schicksal der vertriebenen und ermordeten Jüdinnen und Juden. Die Schülerinnen und Schüler reinigten die Stolpersteine der jüdischen Familien Martin, Jenny und Hans-Jacob Rosenbaum, Gustav und Emmi Eisenstein und des kommunistischen Politikers und Widerstandskämpfers Karl Schwartz, die allesamt in Hombruch lebten. Die Familie Eisenstein wurde am 27.01.1942 ins lettische KZ Riga deportiert, die Familie Rosenbaum am 30.04.1942 ins polnische KZ Zamosc. Keiner von ihnen kehrte von hierher zurück. Karl Schwartz wurde nach mehreren Inhaftierungen am 19.04.1945 im Rahmen der Karfreitagsmorde im Rombergpark hingerichtet.
Klaus Lenser erzählte den Schülerinnen und Schülern, was über das Leben der Familien Rosenbaum und Eisenstein und über Karl Schwartz vor dem Holocaust heute noch bekannt ist. Im Anschluss an die Reinigungsaktion setzten die Schülerinnen und Schüler in der Hombrucher Fußgängerzone ein Zeichen gegen Antisemitismus. Hierfür hielten sie Schilder mit der Botschaft „Nie wieder ist jetzt!“ in die Höhe.
Die Landtagsabgeordnete Anja Butschkau organisierte die Aktion in Kooperation mit dem CJD-Berufskolleg, das Butschkau im März im Landtag besuchte. Butschkau zeigte sich zufrieden: „Es war ein würdiges Gedenken an die Opfer der nationalsozialistischen Verbrechen, an unsere jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger und die Verteidiger von Menschlichkeit und Freiheit, die vor über 79 Jahren aus dem Leben gerissen wurden.“
Ich habe gefühlt, dass es vielen Schülerinnen und Schülern wichtig war, mit dieser Aktion auch ein Zeichen gegen den wachsenden Antisemitismus in unserer heutigen Gesellschaft zu zeigen. Mir war es wichtig, dass wir das Gedenken, an das, was damals hier und überall anders in Deutschland passierte, lebendig halten und die Jugendlichen ein Bewusstsein dafür bekommen, wozu Antisemitismus und Rechtsextremismus führen können, wenn man sich ihm nicht entgegenstellt. In einer Zeit, in der rechte Demagogen immer mehr Zulauf erhalten, sind solche Aktionen wichtig, um junge Menschen zu sensibilisieren.“
Auch in den nächsten Monaten werde sie mit Schülerinnen und Schülern in ihrem Wahlkreis Stolpersteine putzen und das Andenken wahren und weitervermitteln.