Landtagsabgeordnete Anja Butschkau und Christian Dahm besuchen femina vita
Pressemitteilung: Den Verein femina vita, Mädchenhaus Herford e.V. gibt es seit mittlerweile 35 Jahren. Ein Schwerpunkt der Arbeit liegt dabei auf der Unterstützung von Mädchen und jungen Frauen, die Gewalt erfahren haben, sei es körperlich, seelisch oder auch sexualisiert.
Die hervorragende Arbeit des Herforder Mädchenhauses hat sich bereits landesweit herumgesprochen. Christian Dahm, heimischer Landtagsabgeordneter und stellvertretender Vorsitzender der SPD-Landtagsfraktion pflegt den regelmäßigen Austausch und lobt dabei die hervorragende Vernetzung des Vereins.
Beim aktuellen Besuch bei Geschäftsführerin Wiebke Nolte und ihrem Team hat Dahm die gelernte Diplom-Sozialarbeiterin und Frauen- und Gleichstellungspolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion NRW, Anja Butschkau, zum gemeinsamen Gespräch eingeladen. Der Dortmunder Abgeordneten ist die Arbeit von femina vita ebenfalls bekannt und der Austausch eine Herzensangelegenheit. Im Rahmen einer Stellungnahme von femina vita im Ausschuss für Gleichstellung und Frauen zum Thema „Incels, Alpha-Males & Pick-up Artists“ – Frauen- und demokratiefeindliche Trends ernstnehmen, Frauen- und Mädchenhass im Netz bekämpfen“ hat es bereits regen Austausch gegeben.
Im aktuellen gemeinsamen Gespräch wurde auf die hervorragende Präventionsarbeit von femina vita verwiesen. Insbesondere die Schulungen zu digitaler Gewalt, mit den beiden Medienpädagoginnen Eva Lotta Heine und Lena Westermann, sind ein besonderes Aushängeschild. Mit dieser Spezialisierung ist das Herforder Mädchenhaus sogar landesweit unterwegs. Femina vita ist das einzige Mädchenhaus in NRW, das seinen besonderen Schwerpunkt auf die digitale Gewalt legt.
Der Verein finanziert sich zum Teil aus öffentlichen Mitteln (Land NRW, Kreis Herford, Stadt Herford und Stadt Bünde). Ein großer Teil muss jährlich aus eigener Kraft als Eigenmittel aufgebracht werden, wie beispielsweise über Spenden und Mitgliedsbeiträge.
Problematisch sei derzeit die Finanzierung der projektbezogenen Arbeit, die überwiegend landesfinanziert ist.
„Unsere Mittel wurden nie erhöht. Um die Struktur zu halten, sind wir auf Spenden angewiesen. Auch wir müssen uns durch Inflation und eine Erhöhung der Personalkosten anpassen“, sagt Geschäftsführerin Wiebke Nolte.
Im Zuge der aktuellen Haushaltsberatungen der schwarz-grünen Landesregierung wird die finanzielle Situation noch angespannter, vermuten die beiden Abgeordneten Butschkau und Dahm.
Auch femina vita wäre von den Haushaltskürzungen betroffen. Besonders die Streichungen für die Beratung von Geflüchteten in der Familienberatung, für „Need.help“ und die Kürzungen für die Kooperationen der Familienberatung mit den Familienzentren würde die Mädchenberatungsstelle deutlich merken.
„Insbesondere durch die Beratung von Geflüchteten und need.help konnten wir direkt mit Mädchen mit Fluchterfahrung arbeiten. Mit unserem Schwerpunkt der sexualisierten Gewalt ist das Thema im Fluchtkontext absolut relevant. In diesen Projekten konnten wir mit wenig Overheadkosten direkt mit den Menschen arbeiten. Die Kürzungen bedeuten für uns, dass wir Beratungsstunden kürzen müssten und weniger mit den Mädchen und jungen Frauen arbeiten könnten. Auch ganze Projekte müssten ggf. eingestellt werden“, erklärt Wiebke Nolte und ergänzt: „Gleiches gilt für die Kooperation mit den Familienzentren. Das ist die absolute Basisarbeit zur Prävention von sexualisierter Gewalt gegen Kinder. Hier bieten wir viel Aufklärung durch Elternabende, Einheiten mit Kindern und begleiten die Fachkräfte zu dieser Thematik.“
„Die NRW-Landesregierung betreibt mit Ihren Plänen einen sozialen Kahlschlag.
Die geplanten Kürzungen summieren sich allein im Bereich Soziales und bei den Familien auf über 100 Millionen Euro. Trotz eines Rekordhaushalts in Höhe von 105,5 Milliarden Euro sollen vor allem Bedürftige und Familien die Leittragenden sein“, fassen Dahm und Butschkau zusammen.
Die Auswirkungen im sozialen Bereich wären immens. Christian Dahm mahnt: „Was wir heute zurückfahren, ist weg. Gerade wenn niedrigschwellige Angebote wegfallen, ist die Gefahr groß, dass sie nie wieder zurückkommen, wenn das Geld einmal abgezogen ist. Uns fehlt absolut das Verständnis, dass man die Axt in so hochsensiblen Bereichen anlegt.“
Anja Butschkau: „Die Fälle von Gewalt gegen Mädchen und Frauen sind auch im letzten Jahr wieder gestiegen. Im Bereich der digitalisierten Gewalt im Internet und den sozialen Medien haben die Strafanzeigen zwischen 2022 und 2023 sogar um 25 Prozent zugenommen. Wir brauchen zum einen mehr Angebote, um mehr betroffenen Mädchen helfen zu können, aber auch eine auskömmliche Finanzierung der Träger. Die Landesregierung muss endlich konsequent handeln, statt Mittel zu kürzen.“
Dahm und Butschkau sind sich einig: „Wir als SPD-Fraktion stemmen uns gegen die Haushaltskürzungen. Das Geld ist da, nur der Wille der Landesregierung fehlt momentan.“