In dieser Woche hat der Vorstand von ThyssenKrupp die Fusion von ThyssenKrupp Steel mit Tata Steel verkündet. Rund 2000 Stellen sollen damit abgebaut werden. Die IG Metall und Arbeitnehmervertreter schlagen Alarm, sie rechnen sogar mit 4000 Stellen, die gestrichen werden – unter anderem auch am Standort Dortmund. Nicht abzuschätzen ist, wie stark die Wertschöpfungsketten zu Zulieferern und Dienstleistern und die Ausbildung bei ThyssenKrupp Steel vom Kapazitäts- und Arbeitsplatzabbau betroffen sein werden.
In Gefahr ist aber auch die Montanmitbestimmung bei ThyssenKrupp, die das Industrieland NRW stark gemacht hat. Denn der neue Stahlableger soll seinen Unternehmenssitz in den Niederlanden erhalten.
Am heutigen Freitag habe ich mit vielen anderen SPD-Landtagsabgeordneten an einer Demonstration in Bochum, zu der die IG Metall und der Konzernbetriebsrat aufgerufen hatten, teilgenommen. Konzernbetriebsratschef Willi Segerath und Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles haben klar gemacht, was auf dem Spiel steht: Tausende Jobs und die Schicksale dahinter, die Zukunft der Montanmitbestimmung und die Zukunft der Standorte. Die Stahlwerke in Deutschland schreiben alle schwarze Zahlen – Stahl hat Zukunft. Nun sollen aber die Arbeiterinnen und Arbeiter das ausbügeln, was das Management mit seinen gescheiterten Auslandsinvestitionen in den Sand gesetzt hat.
Es ging aber auch um das Miteinander im Konzern. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und ihre Vertretungen wurden nicht über die Verhandlungen mit Tata informiert und in dieser Woche vor vollendete Tatsachen gestellt. Der Betriebsrat wurde in allen Belangen übergangen. Viele mussten die Entscheidungen über die Fusion aus den Medien erfahren. So geht man nicht Belegschaften um, erst recht nicht, wenn Arbeitsplätze auf dem Spiel stehen.
Die SPD-Landtagsfraktion und auch wir Dortmunder SPD-Landtagsabgeordneten verfolgen die Entwicklungen bei ThyssenKrupp mit großer Sorge und werden uns für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einsetzen – soweit uns dies möglich ist.