Frohes neues Jahr liebe Frauen. Und herzlichen Glückwunsch! Denn seit heute werdet Ihr für Eure Arbeit in diesem Jahr endlich bezahlt. Im Durschnitt erhalten Frauen 21 Prozent weniger Lohn als Männer. Das sind umgerechnet 77 Tage, an denen Frauen umsonst arbeiten. Findet Ihr das nicht auch ungerecht?
Aber warum ist das so? Weil Ihr weniger im Kopf habt als die Männer? Ich denke nicht.
Der Durchschnittslohn von Frauen liegt 21 Prozent unter dem von Männern
Auch heute noch werden wir Frauen auf dem Arbeitsmarkt diskriminiert. Wir arbeiten weitaus öfter als Männer in Teilzeit, wir erziehen die Kinder, pflegen die Eltern und wir haben geringere Chancen im Job aufzusteigen. Je höher die Gehaltsstufe ist, desto geringer ist der Frauenanteil. Mensch Frauen, es kann doch nicht sein, dass wir im Jahr 2019 im Durchschnitt immer noch 21 Prozent weniger verdient als Männer! Da sind sogar unsere europäischen Nachbarn weiter. In Island gibt es zum Beispiel ein Gesetz, das auch private Unternehmen zur Entgeltfreiheit verpflichtet. Europaweit beträgt der Equal Pay Gap nur 16 Prozent. Das ist immer noch zu hoch, aber deutlich niedriger als in Deutschland.
Geringe Löhne und Teilzeitarbeit befördern Altersarmut
Wer heute wenig verdient, bekommt morgen auch eine geringere Rente. Vor allem Frauen, die ihr Leben lang in Teilzeit arbeiten mussten, droht Altersarmut. Lasst uns gemeinsam dagegen kämpfen!Sowohl das deutsche Grundgesetz als auch die Charta der Grundrechte der Europäischen Union schreiben die Gleichheit von Frauen und Männern vor. Die Realität sieht in Deutschland aber anders aus! Wir brauchen einen Mentalitätswechsel – jetzt!
Daher fordern wir die Landesregierung in dieser Woche mit einem Antrag im Landtag auf, eine Bundesratsinitiative zu starten, um das Schließen der Lohn- und Rentenlücke von Frauen durch die Vereinbarung verbindlicher Ziele auf EU-Ebene und durch ein EU-weites Lohngerechtigkeitsgesetz zu erreichen. Nordrhein-Westfalen hat im Bund den Vorsitz der Europaministerkonferenz. Hier muss sie sich für das Thema einsetzen und ihren Einfluss geltend machen.
Wir sind erst am Ziel, wenn der Equal Pay Day auf den 1. Januar fällt
Lasst uns dafür streiten, dass der Grundsatz „Gleicher Lohn für gleiche Arbeit“ europaweit in die Tat umgesetzt wird, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf verbessert wird und die Diskriminierung aufgrund des Geschlechts ein Ende hat. #Europaist erst am Ziel, wenn der Equal Pay Day auf den 1. Januar fällt!
Ich kämpfe mit für Lohngerechtigkeit von Frauen
Nicht nur im Landtag setze ich mich für mehr Lohngerechtigkeit für Frauen. Der Equal Pay Day ist seit vielen Jahren fest in meinem Kalender für die Equal Pay Day-Demo in Dortmund reserviert. Mit vielen Bündnispartnerinnen aus Gewerkschaften, Frauen- und Sozialverbänden und Parteien zeige ich auf, dass die Löhne von Frauen immer noch zu niedrig sind und welche Gefahren damit für Frauen im Alter bestehen.
Bereits in der letzten Woche habe ich in Benninghofen, Hombruch und Lütgendortmund Frauen Kakteen mit der Aufforderung, stachelig zu sein, mit auf den Weg gegeben. Die kleine Aktion soll auch nochmal Frauen aufwecken und dazu ermutigen, für ihre Rechte zu kämpfen. Denn von alleine werden Verbesserungen nicht kommen.