Die Sozialpartnerschaft aus Arbeitgebern und Arbeitnehmern in Deutschland ist bis heute eine Erfolgsgeschichte. Es ist die Geschichte von sozialem Aufstieg, Wachstum und Lebensqualität – von der Teilhabe am wirtschaftlichen Erfolg. Eine starke Tarifbindung garantierte Fortschritt und ein gutes Leben in Deutschland. Mit und wegen der Tarifbindung sind wir zum Exportweltmeister aufgestiegen – auch wenn marktradikale Politiker und Wirtschaftsvertreter*innen gerne das Gegenteil behaupten, nämlich, dass dies trotz guter Löhne und Arbeitsbedingungen gelungen sei.
Doch Tarifverträge sind in den vergangenen Jahren mehr und mehr unter Druck geraten. Auch bei uns im industriell geprägten Nordrhein-Westfalen. Die Tarifbindung beträgt nur noch 50% aller Beschäftigten. Ein riesiger Verlust für Beschäftigte, denn Tarifverträge garantieren einen fairen Lohn, bessere Arbeitsbedingungen, Arbeitssicherheit und ausreichend Urlaub. Doch wo sie fehlen, sinken Löhne, Lebensstandard und Selbstbestimmung. Das sehen wir gerade überall, ob bei Paketboten, Angestellten in Großschlachtereien oder auch im Einzelhandel.
Auch das Land beteiligt sich am Lohn- und Sozial-Dumping, indem es öffentliche Aufträge an Unternehmen vergibt, die keine Tarifbindung haben und mitunter ihre Mitarbeiter*innen schlecht bezahlen und miserable Arbeitsbedingungen haben.
Wir fordern deshalb eine Stärkung der Tariftreue bei öffentlichen Vergaben und Förderungen. Das Land muss die Tariftreue bei öffentlichen Aufträgen und Ausschreibungen garantieren. Bei Fördergeldern muss die Tariftreue bereits bei einer Höhe von 25.000 Euro gewährleistet sein.
Antrag „Zurück in die Zukunft: NRW muss wieder Vorreiter für Tarifbindung werden!“ der SPD-Fraktion: rb.gy/nuoasy